Privatinsolvenz: Der letzte Ausweg

Es gibt Situationen im Leben, da geht es einfach nicht mehr weiter. Heutzutage ist es nicht mehr ungewöhnlich oder gar exotisch, wenn man sich finanziell sehr sehr übernommen hat, dass man seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Viele deutsche Haushalte befinden sich in einer solchen Situation. Es sind eigene Fehler, manchmal auch falsche Entscheidungen und naives Vertrauen gegenüber vertrauensvoll klingenden Aussagen, die in einem finanziellen Desaster enden können. Wenn die Einkünfte nicht mehr ausreichen, um die laufenden Kosten zu decken und zum Leben zu wenig oder nichts mehr übrig bleibt, hilft nur noch der Weg zum Amtsgericht, die Anmeldung zur Privatinsolvenz.

Es gibt keinen Grund, sich als schlechterer Mensch zu fühlen, wenn man den Entschluss gefasst hat, Privatinsolvenz anzumelden. Wenn dem so wäre, gäbe es in Deutschland eine ganze Menge schlechte Menschen. Dazu besteht schon deswegen kein Anlass, weil das Wirtschaftssystem so aufgebaut ist, dass es zum Schuldenmachen geradezu einlädt. Nicht jeder kann mit diesen Versuchungen umgehen, manch einer landet in einer ausweglosen Situation.

Wer sich für die Privatinsolvenz entschieden hat, muss seine gesamte Situation offenlegen. Dazu gehört nicht nur eine Auflistung aller Gläubiger, sondern auch die Aufzählung möglicher Vermögenswerte, die zur Schuldentilgung genutzt werden könnten. Ein teures Auto wird man sicher nicht behalten können, wenn man angibt, seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen zu können. Ein altes Auto dagegen wird in der Regel nicht mit einbezogen und kann oft weitergefahren werden. Ganz anders verhält es sich während der 6-jährigen Wohlverhaltensphase, in der sich der Schuldner zwar nichts zuschulden kommen lassen darf, wohl aber wieder in der Situation ist, Geld absparen zu können. Zusätzliches Einkommen muss jedoch gemeldet werden.

Related posts